Ölpreise geben kräftig nach – Moderatere Töne aus dem Iran

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Leichtöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Lieferung sank am Nachmittag auf 138,29 US-Dollar. Das waren 6,89 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Zwischenzeitlich hatte sich der Ölpreis am Morgen mit 146,73 Dollar noch seinem Rekordstand von 147,27 Dollar aus der vergangenen Woche angenähert. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank zuletzt um 6,41 Dollar auf 137,50 Dollar.


Iran hält baldige Gespräche mit den USA für möglich
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad schlug im Atomkonflikt mit dem Westen zuletzt etwas moderatere Töne an. Vor dem Schlüsseltreffen über Irans Atomprogramm betonte er, dass Gespräche mit den Vereinigten Staaten in naher Zukunft möglich seien. Der Konflikt hatte den Ölpreis zuletzt kräftig in die Höhe getrieben, weil von Händlern auch ein Stocken der Öllieferungen aus dieser Region befürchtet worden war.


Zahlreiche Risiken für US-Wachstum
Unterdessen haben sich die Aussichten für die US-Wirtschaft nach Einschätzung von US-Notenbankchef Ben Bernanke eingetrübt. Möglicherweise weiterhin steigende Energiepreise, schwierige Kreditbedingungen und eine Verschärfung der Immobilienkrise stellten ein «erhebliches» Risiko für die Wachstumsaussichten dar, sagte Bernanke am Dienstag. Zudem sei die Entwicklung der Inflation von «erheblicher Unsicherheit» geprägt. Steigende Rohstoffpreise seien ein «wichtiges Risiko».


Impulse für neuen Höhenflug fehlen
Auch die Dollarschwäche hielt den Ölpreis zuletzt aus Sicht von Experten noch auf einem hohen Niveau. Allerdings hatten bereits an den vergangenen Tagen die Impulse für einen neuen Höhenflug gefehlt. «Für einen neuerlichen Anstieg in Richtung der Hochs von letzter Woche oberhalb von 147 Dollar fehlen derzeit die Impulse», schreibt die Commerzbank in einer Studie.


OPEC-Rohölpreis kaum verändert
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat sich unterdessen kaum verändert. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag 139,81 Dollar. Das waren vier Cent weniger als am Freitag. Damit notiert der sogenannte Korbpreis weiter in der Nähe seines Rekordhochs von 140,73 Dollar, das Anfang Juli erreicht worden war. Die OPEC berechnet ihren Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg/32)

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