SVP gemäss SRG-Wahlbarometer auf Rekordwert – Rot-Grün zurückgebunden

Wäre Ende September gewählt worden, hätte die SVP 27,3% der Stimmen erhalten, wie die SRG SSR idée suisse am Mittwoch mitteilte. Das sind 0,6% mehr als bei den Wahlen vor vier Jahren. Gegenüber den letzten Wahlbarometern legte die Partei mit ihrem auf Bundesrat Christoph Blocher ausgerichteten Wahlkampf deutlich zu. Die SVP baut damit ihre Position als stärkste Partei aus. Denn die SP kommt nur noch auf 21,7%, 1,6% weniger als 2003. Die Grünen gewinnen zwar gegenüber den letzten Wahlen 2,6%. Mit einem Wähleranteil von 10% ist der Zuwachs aber nicht mehr so gross, wie noch im Sommer prognostiziert.


FDP hauchdünn vor CVP
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern sich die FDP und die CVP. Die FDP liegt im 9. und letzten Wahlbarometer mit 15,5% wieder ganz knapp vor der CVP, die auf 15,4% kommt. In den letzten beiden Wahlbarometern hatte sich die CVP erstmals vor die FDP gesetzt. Gegenüber 2003 verlieren die Freisinnigen 1,8%, die CVP dagegen gewinnt 1,0%.


Grünliberale kommen auf 2,5 % der Stimmen
Zu den Gewinnern zählen laut der Befragung auch die Grünliberalen: Insgesamt kommen sie auf 2,5%. Allerdings tritt die Partei bloss in den Kantonen Zürich und St. Gallen zu den Nationalratswahlen an. Nimmt man die potenzielle Wählerschaft in diesen beiden Kantonen, dürfte der Wähleranteil 1,4% betragen.


Hohe Wahlbeteiligung erwartet
Das Barometer deutet nach wie vor auf eine hohe Wahlbeteiligung hin: 50% der Befragten gaben an, am 21. Oktober an die Urne gehen zu wollen. Das sind zwar 3% weniger als bei der letzten Befragung, aber immer noch 5% mehr als 2003. In den Hintergrund getreten sind für die Wählenden aber Sachthemen als Entscheidungskriterien. Grund dafür ist laut dem Barometer die Polarisierung, Personalisierung und Emotionalisierung in der letzten Wahlkampfphase.


Blocher und Couchepin umstritten
In diesem Kontext wurden die Wahlberechtigten zum zweiten Mal gefragt, welche Bundesräte wieder gewählt werden sollten. Am schlechtesten schnitten erneut Christoph Blocher (SVP) und Pascal Couchepin (FDP) ab.


Für Couchepin sind 48%, gegen ihn 43%. Blocher kann auf die Unterstützung von 52% der Befragten zählen; 40% möchten ihn abgewählt sehen. Klar am beliebtesten bleibt Doris Leuthard (CVP) mit 88% vor Samuel Schmid (SVP/79%), Micheline Calmy-Rey (SP/78%), Hans-Rudolf Merz (FDP/70%) und Moritz Leuenberger (SP/69%).


Für das 9. Wahlbarometer befragte das Forschungsinstitut gfs.bern vom 24. September bis 6. Oktober 2021 Personen in der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin. Allfällige Auswirkungen der Krawalle vom letzten Samstag in Bern sind deshalb nicht berücksichtigt. Auch das Panaschieren der Wahllisten ist nicht mit einberechnet. (awp/mc/pg)

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