Swiss Life: Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft

Swiss Life wolle in der Schweiz und den europäischen Kernmärkten der führende Spezialist für finanzielle Vorsorge sein. Gleichzeitig strebe man über Wachstum und eine höhere Effizienz Mehrwert für die Aktionäre an, so der Konzernchef. Im Bereich der beruflichen Vorsorge (BVG) sieht Dörig vor allem im Ausland Wachstumspotential: Swiss Life verfüge im schweizerischen BVG-Geschäft bereits über einen Marktanteil von 30%, das setze gewisse Limiten. Der Schweizer Markt sei auch schon stärker konsolidiert als die meisten europäischen Märkte.


Chancen eher ausserhalb der Schweiz
«Chancen ergeben sich also eher ausserhalb der Schweiz. Allerdings haben wir in Europa derzeit einen Verkäufermarkt, das heisst, Qualität hat ihren hohen Preis. Für uns kommen Zukäufe nur in Frage, wenn wir für die Aktionäre rasch einen Mehrwert schaffen können», so Dörig wörtlich. Dörig geht denn auch davon aus, dass die Swiss Life-Auslandmärkte Frankreich, Deutschland, die Benelux-Länder und neuerdings auch Liechtenstein in den kommenden Jahren «weiterhin überdurchschnittliche Zuwachsraten bringen» werden.


25% Wachstum ausserhalb der Schweiz
«Wir erwarten bis 2008 etwa 25% Wachstum ausserhalb der Schweiz», sagte er. Der Heimmarkt bleibe aber sehr wichtig. In neue Märkte will man bei Swiss Life derzeit allerdings nicht einsteigen: «Bis 2008 streben wir primär organisches Wachstum in den bestehenden Märkten an und erledigen die weiteren operativen Hausaufgaben», sagte Dörig. Natürlich beobachte man Märkte wie Osteuropa, Südamerika, Asien, aber auch Italien oder Spanien. Es wäre jedoch völlig verfehlt, in den nächsten drei Jahren in einen neuen Markt einzusteigen, glaubt Dörig. Denn: «Wir würden unsere Kräfte verzetteln.» Auch vor der Konsolidierung in der Branche lässt sich CEO Dörig nicht aus der Ruhe bringen: «Wir sind überzeugt, dass wir als unabhängiges Unternehmen unsere Ziele erreichen und damit für die Investoren einen attraktiven Mehrwert schaffen. In erster Linie geht es darum, den Unternehmenswert zu steigern», meint er.


Alternativen für den Vertrieb von Produkten gesucht
Für den Vertrieb von Produkten sucht Dörig noch nach Alternativen. Die Banca del Gottardo könne im Bereich massgeschneiderter Versicherungslösungen für das Private banking eine wichtige Rolle spielen. «Wenn wir aber im grösseren Stil von der Schweiz reden, wäre ein Bankpartner mit flächendeckendem Retailvertriebsnetz ideal. Es ist klar das Ziel, neben unserem Aussendienst den Broker- und Bankkanal weiter auszubauen», so Dörig weiter. Die Swiss Life-Aktie sieht Dörig mittelfristig eher als Substanzwert denn als Wachstumspapier: «Ich wünschte mir, institutionelle Anleger würden uns mit der Zeit ähnlich betrachten wie Nestlé, das Musterbeispiel eines defensiven Investments.»


(awp/mc/hfu)

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