Swisscom: Ausschüttungspolitik ist attraktiv

So zeigt sich Swisscom-CEO Carsten Schloter in einem Interview mit der `Finanz und Wirtschaft` (FuW, Ausgabe 10.10.) überzeugt. Neu werde 50% des operativen freien Cashflows ausgeschüttet, eine Messgrösse, welche aus drei Gründen anstelle des Reingewinns genommen werde.


Reingewinn durch Fastweb-Abschreibungen reduziert
Erstens werde es auf dem Kaufpreis von Fastweb Goodwill-Abschreibungen geben, was zwar den Cashflow nicht beeinflusse aber den Reingewinn reduziere. Zweitens seien die Steuerguthaben von Fastweb nicht ergebniswirksam, würden aber den Cashflow begünstigen. Und drittens seien die Abschreibungen fortan höher als die Investitionen, da Fastweb den Netzaufbau inzwischen weitgehend abgeschlossen habe.


Cashflow künftig wesentlich höher
«Da der Cashflow künftig also wesentlich höher ausfallen wird als der Gewinn, profitieren Investoren so mehr von der Fastweb-Übernahme.»


Keine Aktienrückkäufe mehr
Im vergangenen März kündigte Swisscom an, nach Abschluss der Transaktion um Fastweb die Ausschüttungspolitik zu ändern. Mit Ausnahme eines Sonderrückkaufs von 500 Mio CHF im Jahr 2008 würden keine Aktienrückkäufe mehr getätigt, hiess es damals. Die Ausschüttungspolitik werde in eine reine Dividendenpolitik umgewandelt. Die Jahresdividende werde aber weiterhin etwa die Hälfte des Reingewinns betragen.


Auszuschütten oder Schulden tilgen
Schloter hält sich im Gespräch mit der `FuW` die Option offen, die zweite Hälfte des freien Cashflows ebenfalls auszuschütten oder die Schulden weiter abzubauen, um die strategische Flexibilität zu verbessern, sobald die Nettoverschuldung geringer sei als der zweifache EBITDA. «An diesen Punkt sollten wir erstmals im nächsten Jahr kommen.» Der Verwaltungsrat müsse dann anfangs 2009 entscheiden, ob für 2008 zusätzliche Ausschüttungen vorgenommen werden könnten.


Bislang noch keine eigenen Aktien verkauft
Die Frage, ob statt der vom Bund geforderten Sonderausschüttung über 500 Mio CHF auch eigene Aktien vernichtet oder veräussert werden könnten, bleibt noch offen. «Bislang haben wir keine eigenen Aktien verkauft», so Schloter. Es frage sich, ob es sinnvoll sei, dieses Jahr eigene Aktien für eine halbe Milliarde Franken zu veräussern und nächstes Jahr einen Aktienrückkauf im selben Umfang zu starten. «In dieser Frage müssen wir spätestens im nächsten Frühjahr mit Blick auf die Generalversammlung im April 2008 eine Entscheidung treffen.»


Fastweb bleibt an der Börse in Mailand
Weiter bestätigte Schloter frühere Angaben, wonach die Fastweb an der Börse in Mailand kotiert bleiben soll. (awp/mc/ab)

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