US-Ausblick: Kaum verändert – Anleger in Wartestellung

Händlern zufolge warten die Investoren nach den überraschend schwach ausgefallenen US-Arbeitmarktdaten Ende letzter Woche auf weitere Hinweise auf den Zustand der US-Wirtschaft. Ebenso klopften die Anleger derzeit jede Nachricht dahingehend ab, ob sich daraus etwas über das weitere Vorgehen der US-Zentralbank ablesen lässt, hiess es. Für Aufmerksamkeit sorgen dürften in diesem Zusammenhang auch die Reden von Vorsitzenden regionaler Notenbanken etwa von Atlanta, San Francisco und Dallas.


Der Future auf den S&P-500-Index büsstek gegen 14.45 Uhr 0,02 Prozent auf 1.459,50 Zähler ein, nachdem der marktbreite Index am Freitag mit minus 1,69 Prozent bei 1.453,55 Punkten geschlossen hatte. Der Future auf den NASDAQ 100 stieg um 0,13 Prozent auf 1.973,00 Zähler – zuletzt war der technologielastige Auswahlindex um 2,02 Prozent auf 1.958,35 Punkte abgerutscht.


Titel von Countrywide Financial schwankten im vorbörslichen US-Handel um ihr Schlussnivau vom Freitag und verloren zuletzt 0,60 Prozent auf 18,10 US-Dollar. Die grösste amerikanische Hypothekenfirma hat angekündigt, wegen der «schwierigen Rahmenbedingungen» in der Branche nicht weniger als 12.000 Stellen zu streichen. Dies entspricht laut Unternehmensangaben einem Anteil von 20 Prozent der gesamten Belegschaft. Countrywide hält die Einschnitte wegen den erwarteten Einbrüchen in dem Hypotheken-Neugeschäft in 2008 für notwendig.


Papiere von Hewlett-Packard (HP) verteuerten sich hingegen vorbörslich um 0,21 Prozent auf 48,87 Dollar. Der Computerhersteller will vom Massenimage weg und nimmt sich Apple zum Massstab. «Im Geschäft mit Endverbrauchern ist unser Massstab Apple«, sagte Todd Bradley, Chef der Personalcomputersparte, der «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Montagausgabe). Damit orientiert sich Bradley an dem Unternehmen, das mit seinen iMac- und iBook-Rechnern die wohl prestigeträchtigsten Computer der Branche herstellt.


Anteile von Blackstone legten vorbörslich um 0,28 Prozent auf 21,60 Dollar zu. Mit 600 Millionen US-Dollar steigt die amerikanische Investmentfirma in ein chinesisches Chemieunternehmen ein. Die Beteiligung an China National BlueStar Group, einer Tochter der China National Chemical, ist die erste Investition von Blackstone in China seit die Pekinger Regierung im Mai 9,4 Prozent Anteile an dem amerikanischen Finanzinvestor für damals drei Milliarden Dollar gekauft hat.


Aktien von Advanced Micro Devices (AMD) gewannen vorbörslich 2,38 Prozent auf 12,91 Dollar. Der Chiphersteller führt einen neuen Server-Chip ein, der Experten zufolge den grössten Schub für die Produktpalette seit vier Jahren bedeutet. Der Chip werde Teil der sogenannten Opteron-Familie sein und vier statt zwei Rechenkerne haben. Börsianern zufolge ist der Eintritt von AMD in den Markt für Prozessoren mit vier Kernen ein entscheidener Schritt in der Umsatzoffensive gegen den Wettbewerber IBM . IBM-Anteile gaben indes 0,17 Prozent auf 115,35 Euro nach.


Teva Pharmaceuticals-Anteile gaben vorbörslich um 0,41 Prozent auf 43,21 Dollar nach. Das israelische Pharmaunternehmen muss den Verkauf der generischen Version des Novartis-Medikaments Famvir (Genitalherpes) vorläufig wieder einstellen. Dies habe ein US-Bundesappellationsgericht entschieden, teilte Teva am Wochenende mit. Erst am Freitag hatte Teva den Verkauf des Generikums lanciert, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA vor zwei Wochen die Zulassung erteilt hatte. (awp/mc/gh)

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