Komax 2010: Rückkehr in die Gewinnzone

Komax 2010: Rückkehr in die Gewinnzone

Komax-CEO Beat Kälin.

Dierikon – Die Komax-Gruppe ist im abgelaufenen Jahr wie angekündigt in die Gewinnzone zurückgekehrt. Getrieben wurde das Ergebnis 2010 insbesondere vom Geschäftsbereich Wire. Die Business Units Solar und Medtech schrieben dagegen operativ weiter Verluste. Für das erste Semester des laufenden Jahres rechnet das Management mit einem guten Resultat.

Der Hersteller von Kabelverarbeitungsmaschinen weist für 2010 einen EBIT von 29,1 Mio CHF aus (VJ Verlust von 22,7 Mio), entsprechend einer EBIT-Marge von 8,6%. Der Reingewinn betrug 17,8 Mio CHF nach einem Minus von 19,8 Mio, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Das Gruppenergebnis sei durch einmalige Steuereffekte und einen durch den starken Franken begründeten höheren Finanzaufwand belastet worden. Der Umsatz legte im abgelaufenen Jahr um knapp 62% auf 357 Mio CHF zu.

Dividende soll wieder ausgeschüttet werden
Nach einem Verzicht im Vorjahr sollen die Aktionäre dank des verbesserten Ergebnisses wieder in den Genuss einer Dividende kommen. Der Verwaltungsrat schlägt die Ausschüttung von 2,00 CHF (steuerfrei) je Titel vor. Den Aktionären wird zudem die Wiederwahl der Verwaltungsräte Max Koch und Daniel Hirschi für eine Amtsperiode von jeweils drei Jahren beantragt. Mit den vorgelegten Zahlen hat die Gesellschaft die Erwartungen des Marktes insbesondere auf Ebene Reingewinn nicht erreicht.

Business Unit Wire mit grösstem Wachstumsbeitrag
Per Jahresende verfügte Komax über eine Eigenkapitalquote von 66,7 (68,7)% und eine Nettoguthaben von 12,0 Mio CHF und sieht sich damit auf einer «sehr soliden» finanziellen Basis. Die für die Gruppe relevanten Märkte hätten sich im Berichtsjahr erfreulich entwickelt, heisst es. Den grössten absoluten Wachstumsbeitrag habe die Business Unit Wire geleistet. Der Bereich profitierte laut Mitteilung von der starken Marktstellung und vom Aufschwung der Automobilindustrie sowie von deren Zulieferern, die in Erwartung der wirtschaftlichen Erholung bereits 2010 in zusätzliche Produktionsmittel investierten. Der Umsatz im Bereich wird mit 194,5 (91,9) Mio CHF, das Betriebsergebnis mit 47,8 (-3,0) Mio CHF ausgewiesen.

Engere Kooperation mit SLE quality engineering
Im laufenden Jahr dürfte sich das Wachstum des Vorjahres jedoch kaum wiederholen lassen. Das Management rechnet für die Unit Wire in den ersten sechs Monaten 2011 mit einem Umsatz und einem Betriebsergebnis im Rahmen des ersten Semesters 2010. Gleichzeitig mit dem Jahresabschluss gab Komax bekannt, dass der Bereich Wire die Zusammenarbeit mit SLE quality engineering verstärken wolle. In diesem Zusammenhang werde eine Minderheitsbeteiligung von 30% an SLE quality engineering erworben.

Solar-Sparte operativ weiter in den roten Zahlen

Das Geschäftsfeld Solar wurde durch die schleppende Nachfrage im Dünnfilmgeschäft belastet. Gut lief es dagegen im Bereich Kristallin. Der Segmentsumsatz erhöhte sich auf 63,3 (45,9) Mio CHF. Operativ wurden auf Stufe EBIT mit -5,9 (-5,5) Mio CHF weiter rote Zahlen geschrieben. Im laufenden Jahr erwartet Komax für Solar deutliche Fortschritte. Die Business Unit sei gut ins 2011 gestartet. Nach erfolgter Restrukturierung des Dünnfilmbereichs und der Konzentration vornehmlich auf das wachstumsstarke Kristallingeschäft erwartet das Management im ersten Halbjahr ein stark verbessertes Ergebnis.

Komax Medtech mit «anspruchsvollem» Jahr
Komax Medtech schliesslich blicke auf ein «anspruchsvolles» Jahr zurück, das gekennzeichnet war von einer starken Saisonalität sowie Projektverzögerungen. Der Umsatz stieg 2010 um 10,2% auf 82,7 Mio CHF. Nicht zufrieden zeigt sich Komax mit dem auf -4,4 Mio von -2,3 Mio CHF gesunkenen Betriebsergebnis. Erklärtes Ziel sei es, das Segment nachhaltig in die Gewinnzone zu führen. Im ersten Semester wird angesichts des Bestellungseingangs sowie des aktuellen Auftragsbestands mit einem Ergebnis, das über dem Niveau der ersten sechs Monate des Vorjahres liegt, gerechnet. Strategisch will Komax mittelfristig das Geschäft der Business Unit Wire weiter ausbauen. In den beiden anderen Bereichen sollen substanzielle und nachhaltige Fortschritte erzielt werden. Mittelfristig wird für den Bereich Wire eine EBIT-Marge von rund 20%, für Solar von rund 8% und für Medtech von rund 5% angestrebt, wie den Präsentationsunterlagen zur Bilanzmedienkonferenz zu entnehmen ist. (awp/mc/upd/ps)

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