Vögele kehrt 2010 zu schwarzen Zahlen zurück

André Maeder, CEO Charles Vögele AG.

Pfäffikon – Die Bekleidungsgruppe Charles Vögele ist im vergangenen Geschäftsjahr 2010 wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Trotz eines Umsatzrückgangs wurde ein Gewinn erzielt, wovon auch die Aktionäre mittels einer Dividende profitieren sollen. Für 2011 wird dann auch beim Umsatz die Trendwende erwartet.

Zwar ging der Nettoumsatz um 8,6% auf 1’198 Mio CHF. Rund 74 Mio CHF des Rückgangs seien aber auf die Wechselkurse und hier hauptsächlich auf den Euro zurückzuführen, teilte der Modekonzern am Dienstag mit. Währungs- und flächenbereinigt fiel der Umsatz noch um 2,7%. Mit der aktuellen Saisonware sei aber ein Umsatzanstieg um über 7% zu verzeichnen. Das zweite Halbjahr sei die erste altwarenbefreite Verkaufssaison gewesen, heisst es ausserdem.

Reingewinn von 18 Mio Franken
Der EBITDA kletterte um mehr als 50% auf 110 Mio CHF, die Marge lag bei 9,2 (5,4)% und damit nahe des Ziels von 10%. Der EBIT verfielfachte sich auf 38 (4) Mio CHF. Unter dem Strich schrieb das Bekleidungsunternehmen wieder einen Gewinn von 18 Mio CHF, nach einem Verlust von 14 Mio CHF im Vorjahr. Das positive Resultat ergebe sich hauptsächlich aus den ersten Erfolgen der 2009 eingeleiteten strategischen Massnahmen zur Modernisierung des Unternehmens Damit hat Charles Vögele die Markterwartung auf Gewinnstufe deutlich übertroffen. Die befragten Analysten haben im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1’223 Mio, einem EBITDA von 87 Mio, einem EBIT von 20 Mio und einem Reingewinn von 6 Mio CHF gerechnet.

Nennwertrückzahlung

Angesichts der Nettoliquidität von 26 Mio CHF (VJ -15 Mio) und der soliden Eigenkapitalquote von 62% (59%) wird der Generalversammlung eine Nennwertrückzahlung von 0,50 CHF pro Aktie vorgeschlagen. Im Vorjahr hatten die Aktionäre noch auf eine Dividende verzichten müssen. Der Betriebsaufwand wurde währungsbereinigt um 40 Mio CHF auf 691 Mio CHF reduziert. Die Gruppe habe erstmals ein volles Jahr von der neuen Kostenstruktur ohne Altwarenlager profitiert, heisst es. Die Zahl der Verkaufsstandorte sank um 3,6% auf 826, die Mitarbeiterzahl wurde etwas stärker um 5% auf 7’345 reduziert.

Filialnetz weiter optimiert
Das Filialnetz sei weiter optimiert worden und beim neuen Ladendesign seien Fortschritte erzielt worden. Per Ende 2010 zeigten sich über 70 Filialen im neuen Look, neben der im Herbst vorgestellten Lingerie-Kollektion seien die Bereiche Accessoires und Schuhe in der Umsetzung. Insgesamt sei das Geschäftsjahr 2010 von einem anspruchsvollen und wettbewerbsintensiven Marktumfeld geprägt gewesen, heisst es weiter. Die Konjunkturlage in den Absatzmärkten bleibe angespannt, die Angst vor einer erneuten Rezession habe auf die Konsumentenstimmung gedrückt.

«Nachhaltige Rückkehr auf Wachstumspfad» erwartet
Für 2011 erwarten Verwaltungsrat und Konzernleitung die Trendwende in der Umsatzentwicklung und damit die «nachhaltige Rückkehr auf den Wachstumspfad». An dem mittelfristigen Ziel einer EBITDA-Marge von 10% wird festgehalten. Es gelte, die ersten Erfolge der neuen Strategie zu konsolidieren und die definierten Massnahmen konsequent umzusetzen, heisst es dazu. Der Konzern stebt dabei internes Wachstum an und das Filialportfolio soll weiter optimiert werden.  (awp/mc/ps)

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