CH-Mittag: Tendieren um den Nullpunkt – Spezialsituationen

Die starken Ausschläge in Schanghai in beide Richtungen seien jedoch ein Ausdruck grosser Verunsicherung, mahnten Händler.


In der Schweiz berichten Marktteilnehmer von einem eher ruhigen Handelstag, abgesehen von vereinzelten Spezialsituationen. Am Nachmittag steht lediglich der ISM-Index für das Nicht-Verarbeitende US-Gewerbe im Mai auf der Agenda.


Der SMI steht um 12.00 Uhr 1,80 Punkte oder 0,02% tiefer auf 9’485,70 Zählern, der breiter gefasste SPI gewinnt 0,02% oder 1,21 auf 7’716,34 Punkte.


Bei den Blue Chips rücken ABB um 1,5% auf 27,20 CHF vor und übertreffen damit erstmals wieder seit Mitte 2001 die Marke von 27 CHF. Konzernchef Fred Kindle bekräftigte heute Morgen in einem Fernsehinterview, dass den Aktionären Geld zurückgeführt werde, sollte sich nicht die Gelegenheit für eine Akquisition ergeben. Übernahmeziele seien nicht in Sicht, so der ABB-Chef.


Ferner bestätigte Kindle, dass ABB in den kommenden Monaten neue Ziele kommunizieren werde. Das Wachstum sei in den letzten Monaten ‹ziemlich dramatisch› gewesen, sagte Kindle weiter.


Am anderen Ende büssen Clariant 2,1% auf 20,95 CHF ein. Der Chef des deutschen Chemiekonzerns Lanxess ist Spekulationen entgegengetreten, sein Unternehmen sei am Kauf Clariants interessiert. «Nein, der Aktienkurs ist zu hoch», sagte Axel Heitmann der ‹Financial Times Deutschland›. In der jüngsten Vergangenheit hatten Übernahmespekulationen die Clariant-Valore tageweise zum Teil dramatisch in die Höhe getrieben.


Givaudan (+0,3% auf 1’171 CHF) profitieren von einem Erstrating von JP Morgan, dessen Aktienresearch die Valoren mit ‹Overweight› und einem Kursziel von 1’370 CHF zum Kauf empfiehlt.


SGS notieren 1,1% leichter auf 1’585 CHF. Die französische Wendel Investissements, Mehrheitseignerin der SGS-Konkurrentin Bureau Veritas, will den Warenprüfkonzern nun definitiv an die Börse bringen. Der Börsengang werde ‹bis Ende Jahr› vollzogen. Die SGS hatte zuletzt keinen Hehl aus ihrem Interesse an der Konkurrentin gemacht. Dessen definitiver Börsengang habe jedoch diese Phantasien etwas gedämpft, hiess es.


Holcim (unverändert bei 137,60 CHF) hat den Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an Holcim Südafrika für rund 1,3 Mrd CHF abgeschlossen. Da die Transaktion erwartet wurde, sei sie als Kursneutral zu werten, so Analysten.


Wenig auffällig notieren die defensiven Schwergewichte. Im Nachgang zur ASCO-Tagung in den USA finden Roche mit minus 0,1% auf 225 CHF einen Boden und Novartis tendieren 0,2% leichter auf 68,75 CHF. Nestlé (+0,3% auf 481 CHF) werden im Vorfeld einer Investorenkonferenz in der zweiten Wochenhälfte gesucht.


Im breiten Markt büssen Burckhardt Compression nach einem festeren Start bis zum Berichtszeitpunkt 0,2% ein. Beobachter sprechen von ‹hervorragendem› Zahlenmaterial, dass der Kompressorenhersteller am Morgen gezeigt hatte. Nach dem Allzeithoch vom Morgen seien nun aber Gewinnmitnahmen eingetreten.


Bossard gewinnen bei grossen Volumen 5,6%. Die Gewinnzahlen lagen Analysten zufolge klar über den Erwartungen. Die werde vermutlich ihre Gewinnschätzungen leicht anheben.


Pargesa (-2,2%) leiden unter der Ausgabe einer Wandelanleihe im Umfang von 800 Mio CHF, welche am Berichtstag angekündigt wurde. (awp/mc/gh)

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