Handelskammer D-CH: Rückgang des Warenaustauschs erwartet

Dies war am Montag von der Handelskammer Deutschland Schweiz zu erfahren. Politische Ungereimtheiten kämen denn auch besonders jetzt zur Unzeit, sagte Eric Sarasin, Präsident der Handelskammer. Seit November des vergangenen Jahres stellte sich bereits eine steile Talfahrt bei allen wichtigen Warenarten des Handelsaustausches ein. Im Januar und Februar ebbten die bilateralen Warenströme kumuliert um 19,6% ab. Betroffen seien alle wichtigen Warenarten, wie es von der Handelskammer heisst.


Handelsvolumen 2008 auf 106,7 Mrd CHF geklettert
Das Handelsvolumen 2008 stieg insgesamt auf 106,7 Mrd CHF. Die Schweizer Lieferungen in den deutschen Exportmarkt legten gegenüber dem Vorjahr um 1,6% auf 41,8 Mrd CHF zu und die Importe von dort um 4,3 auf 64,9 Mrd CHF.


Deutschland wichtigster Schweizer Handelspartner
Für die Schweiz sei Deutschland der wichtigste Handelspartner, sagte Sarasin. Mit einem leicht gestiegenen Importmarktanteil von 34,6% bezog die Schweiz die meisten Güter vom nördlichen Nachbarn, gefolgt von Italien mit 11,6% und Frankreich mit 9,6% der Schweizer Importe. Im Export der Schweiz nahm Deutschland mit einem Anteil von 20,3% die erste Stelle ein, vor den USA mit 9,4% und Italien mit 8,8%.


«Atmosphärische Störungen zu denkbar ungünstigem Zeitpunkt»
«Die atmosphärischen Störungen kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt», so der Präsident der Kammer. Jedes dritte Produkt, welches von der Schweiz eingekauft werde, komme aus Deutschland. Die jüngsten politischen Ungereimtheiten fänden nun vor dem Hintergrund einer ausgezeichneten Wirtschaftspartnerschaft beider Länder statt. Deutschland sei für die Schweiz Wirtschaftspartner Nummer 1 und der Schweizer Exportmarkt einer der 10 wichtigsten für die deutsche Wirtschaft.


«Ausgezeichnete Qualität» der Geschäftsbeziehungen 
Sarasin betonte, nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Geschäftsbeziehungen sei ausgezeichnet. Über Jahrzehnte habe sich eine Vertrauensbasis entwickelt. Dies werde auch bei den Direktinvestitionen deutlich. Für Deutschland lag die Schweiz auf Rang 6 der wichtigsten Investoren und Deutschland auf Rang 5 der ausländischen Investoren in der Schweiz.


Absage an Boykott-Aufrufe
«Die gemeinsame wirtschaftliche Basis und Verflechtung ist heute so gross, dass Boykott-Aufrufe des Handelsverkehrs seitens der Wirtschaft beider Seiten vehement abgelehnt werden», so Sarasin. Der Schaden auf jeder Seite wäre enorm, so der Präsident. Sehr düster schätzt Sarasin die Entwicklung im kommenden Jahr ein. «Es ist ein deutlicher Rückgang zu erwarten. «Ein Minus von über 10% ist nicht mehr auszuschliessen.» Eine Stabilisierung des Handelsaustauschs erwartet er erst im Jahr 2010. (awp/mc/ps/24)

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