Siemens zufrieden mit erstem Quartal 2010

Dies sagte Finanzvorstand Joe Kaeser am Montag auf einer Investorenveranstaltung in New York mit Blick auf das am 31. Dezember 2009 abgeschlossene erste Geschäftsquartal. An der Börse gab die Nachricht der Siemens-Aktie nur kurzzeitig einen Schub. Einem Händler zufolge sei es zwar nicht schlecht, dass Siemens seine Ziele bestätige. Insgesamt seien die Aussagen aber immer noch recht unkonkret und mit einer reinen Bestätigung «locke man auch niemand hinter dem Ofen hervor.»


Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich erwartet
Insgesamt rechnet der Konzern für das laufende Geschäftsjahr (Ende September) weiterhin aufgrund des robusten Auftragsbestandes mit einem Rückgang beim organischen Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich von rund 77 auf etwa 73 Milliarden Euro. Der Konzern bestätigte seine operative Jahresprognose von 6 bis 6,5 Milliarden Euro für das Sektoren-Ergebnis. Hierin spiegelten sich laut Kaeser, im Vergleich zum Vorjahresergebnis von rund 7,4 Milliarden Euro, ein erwarteter Preisverfall von etwa 2 Milliarden Euro sowie ein volumenbedingter Ergebnisrückgang von rund 800 Millionen Euro wider. Positive Gegeneffekte auf das Ergebnis der Sektoren zwischen 1,3 und 1,8 Milliarden Euro seien unter anderem aus Produktivitätsgewinnen sowie aus Fortschritten in der Supply Chain Initiative zu erwarten. Das Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten solle wie angekündigt, mindestens um etwa 20 Prozent über dem Vorjahreslevel von 2,46 Milliarden Euro liegen.


«Licht am Ende des Tunnels»
In einigen Geschäftsfeldern sieht Siemens bereits wieder «Licht am Ende des Tunnels», wie Kaeser mit Blick auf frühzyklische Geschäfte wie etwa die Lichtsparte Osram sagte. Bei Kurzzyklikern rechne der Konzern mit einer Belebung in der zweiten Jahreshälfte bei den langzyklischen Geschäften sei weiter eine Abschwächung zu erwarten. Bei den Feldern Energie und dem Industrielösungen-Geschäft sie noch keine Bodenbildung in Sicht.


Automatisierung: Boden erreicht
In der Industriesparte sei bei Automatisierung der Boden erreicht, bei Drive Technology gelte das nur für Teile. Osram habe vermutlich bereits im dritten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres sein Tief erreicht. Nun erwartet sich Siemens positive Effekte aus dem boomenden Geschäft mit Leuchtdioden (LED). Mobility habe einen attraktiven Auftragsbestand und zeige eine solide Ergebnisentwicklung im ersten Quartal. Das Divisionsergebnis profitiere dabei auch von einem positiven Effekt über rund 40 Millionen Euro aus dem Verkauf des Geschäftes mit Systemen zur Landebahnbefeuerung von Flughäfen. Für den Auftragseingang der Sektoren erwartet Kaeser, dass das Niveau des letzten Quartals von 17,9 Milliarden Euro in etwa erreicht werden könnte, der Umsatz liege jedoch – wie erwartet – deutlich unter dem des vierten Quartals des Geschäftsjahres 2009, als er 18,9 Milliarden Euro betrug.


Licht und Schatten im Energiegeschäft
Im Energiegeschäft gibt es Licht und Schatten. Für die Sparte der konventionellen Energieerzeugung mit fossilen Energieträgern rechnet Kaeser im ersten Quartal mit einem starken operativen Ergebnis. Das Geschäft habe einen guten Auftragsbestand, jedoch schwäche sich das Neugeschäft deutlich ab. Trotz einer erwarteten, zeitlich begrenzten Umsatz- und damit einhergehend Margenschwäche, sehe das Geschäft mit erneuerbaren Energien weiterhin starke Nachfrage. In der Energieübertragung und -verteilung habe sich der Markt weiter eingetrübt, insbesondere für grosse Verteilersysteme und Transformatoren. (awp/mc/ps/25)

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