CS ZEW Indikator sinkt im November wieder

CS ZEW Indikator sinkt im November wieder

Zürich – Die Erwartungen von Ökonomen und Analysten über den weiteren Verlauf der Schweizer Konjunktur in den kommenden sechs Monaten haben sich im November wieder verschlechtert, nachdem sich im Vormonat noch eine Besserung gezeigt hatten. So wies der von der Credit Suisse (CS) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnete ZEW-Indikator im Berichtsmonat einen Wert von -64,3 Punkten auf und fällt damit wieder deutlich unter die -54,4 Punkte des Vormonats, teilt die Grossbank am Donnerstag mit.

Zusätzlich zu den üblichen Prognosefragen wurde bei der jüngsten Umfrage auch die BIP-Entwicklung in den kommenden Quartalen abgefragt. Hier sehen die Experten vor allem eine schwächere Tendenz bei den Nettoexporten und dem privaten Konsum. Von den befragten Finanzmarktexperten erwarteten diesen Monat nur 9,5% (+1,0 Prozentpunkte) eine Verbesserung der Konjunktursituation, während eine deutliche Mehrheit von 73,8% (+10,9 Prozentpunkte) von einer Verschlechterung ausgeht.

Konjunktursituation erneut schlechter eingeschätzt

Die Einschätzung der aktuellen Konjunktursituation setzte ihren Abwärtstrend der vergangenen Monate fort. Der entsprechende Saldo verlor gemäss Mitteilung 16,2 Punkte und erreichte mit -4,8 Punkten negatives Terrain. Lediglich noch 11,9% der Umfrageteilnehmer schätzen die aktuelle konjunkturelle Situation als «gut» ein (-8,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat). Eine unveränderte Mehrheit von 71,4% hält die aktuelle Konjunkturlage für «normal», während die verbleibenden 16,7% (+8,1 Prozentpunkte) der Befragten sie für «schlecht» halten.

Inflationserwartungen wieder verringert

Die Inflationserwartungen haben sich entsprechend nach einem Anstieg im Vormonat im November wieder verringert. Noch 17,1% (-7,2 Prozentpunkte) gehen von einer ansteigenden Inflationsrate aus. Ein deutlich höherer Anteil von 34,1% (+12,9 Prozentpunkte) erwartet einen weiteren Rückgang der Inflation von dem gegenwärtig aussergewöhnlich tiefen Niveau aus. Eine Mehrheit von 48,8% (-5,7 Prozentpunkte) rechnet dagegen über die kommenden Monate mit einer stabilen Entwicklung.

Keine Änderungen an der Zinsfront erwartet

Grosse Einigkeit bestehe unter den Experten bezüglich der Einschätzung, dass die kurzfristigen Zinsen in den nächsten sechs Monaten stabil bleiben, heisst es weiter. 97,6% der Umfrageteilnehmer (+9,4 Prozentpunkte) teilen diese Auffassung. Die insgesamt nach wie vor positive Einschätzung des Schweizer Aktienmarktes fällt gegenüber dem Vormonat weniger deutlich aus. Der Saldo der Erwartungen zur Entwicklung des Schweizer Aktienmarktes sank um 12,8 Punkte auf 22,5 Punkte. Der Anteil der Teilnehmer, die eine positive Entwicklung des SMI erwarten, betrug im November 45,0% und büsste damit gegenüber dem Vormonat 10,9 Prozentpunkte ein. Knapp ein Drittel der Befragten (32,5%) erwartet eine stabile Entwicklung.

Weitere Abschwächung des Frankens gegenüber Euro

Weiter stieg der Anteil der Umfrageteilnehmer, die eine Abschwächung des Frankens gegenüber dem Euro erwarten, im November wiederum, und zwar auf 40,5% (+7,2 Prozentpunkte). Dagegen glauben nur noch 7,1% (-7,2 Prozentpunkte) der Befragten, dass sich der Franken gegenüber dem Euro aufwerten wird. Die in einer Sonderfrage im November abgefragten Erwartungen über die Entwicklung des BIP in den kommenden Quartalen fielen hinsichtlich der BIP-Komponenten Nettoexporte und privater Konsum gedämpft aus. So erwarten fast 60% der Finanzmarktexperten eine schwächere Tendenz der Nettoexporte in den kommenden sechs Monaten. Und auch die Erwartungen für den privaten Konsum seien verhalten, so die Mitteilung. Besser ausgefallen seien die Einschätzungen für die Entwicklung des Staatskonsums und der Bauwirtschaft.

Bescheidenes BIP-Wachstum
Für das gesamte BIP erwarten die Umfrageteilnehmer reale Wachstumsraten (auf nicht annualisierter Basis) bis und mit dem dritten Quartal von im Durchschnitt 0,25-0,4% je Quartal. Insbesondere die Erwartung einer anziehenden Wachstumsdynamik zwischen dem ersten und dem dritten Quartal 2012 sind erwähnenswert, heisst es weiter. Was die Entwicklung des BIP in den einzelnen Quartalen angeht, wurde die Wahrscheinlichkeit für ein negatives Q4 2011 und Q1 2012 mit rund 20% beziffert. Für das Q2 2012 liegt die geschätzte Wahrscheinlichkeit einer BIP-Kontraktion mit rund 16% etwas tiefer. Andererseits werden Quartalswachstumsraten von über 0,5% für alle abgefragten Quartale von weniger als 15% der Befragten erwartet. Die Umfrage wurde zwischen dem 29. Oktober und 14. November 2011 durchgeführt.

CS

ZEW

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