Aktienfokus: Clariant im Sinkflug – einmal mehr enttäuschende Margen

Zwar konnten die Muttenzer einen überraschend hohen Umsatz präsentieren; der Gewinn und die Margen sanken jedoch erneut. Zudem schlägt der Verkauf des Costum Manufacturing (Exklusivsynthese) mit einem überraschend hohen Buchverlust zu Buche. Bis um 11.30 Uhr sinken Clariant Namen um 2,3% auf 19,40 CHF, das bisherige Tagestief liegt bei 19,30 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) steht indes 0,79% tiefer auf 9’381,18 Punkten. Die Aktien der Branchenkollegin Ciba, die mit ähnlichen Problemen wie Clariant zu kämpfen hat, verlieren 1% auf 76,80 CHF.


Hohes organisches Wachstum
Clariant überraschte die Analysten mit einem hohen organischen Wachstum von 5%. Dazu trugen 4% höhere Volumen und – kaum erwartet – 1% höhere Verkaufspreise bei. Da sich die Konkurrentin Ciba zuletzt mit einer Preiserosion konfrontiert sah, zeigen sich Analysten von diesem Umstand positiv angetan. Als ‹Lichtblick› wird auch die Verbesserung des Cashflows genannt


Enttäuschung auf operativer Stufe
Einmal mehr enttäuschte Clariant aber auf operativer Stufe; dem Unternehmen machten dabei höhere Fracht- und Energiekosten einen Strich durch die Rechnung. Clariant sah sich mit 3% höheren Rohmaterialkosten konfrontiert, die Energiekosten stiegen gar um 11%. Ferner schlugen Einmalkosten bei der Integration des Masterbatches-Geschäftes von Ciba zu Buche, was sich in einer auf 10,2% von 11,0% im Vorjahresvergleich gesunkenen EBITDA-Marge äusserte.


Aussichten bestätigt
Der Chemiekonzern bleibt aber bei seinen Einschätzungen für das Gesamtjahr, die unter anderen eine stabile operative Marge vorhersagen. Clariant gehe also davon aus, die höheren Inputkosten im weiteren Jahresverlauf an seine Kunden überwälzen zu können, urteilt die ZKB.


Clariants Reingewinn lag nur aus dem Grund über den Schätzungen der Analysten, weil die Restrukturierungskosten zu hoch geschätzt wurden. Clariant verbuchte von Januar bis März ‹lediglich› Kosten in der Höhe von 13 Mio CHF. Die grössten Kostenblöcke stehen aber noch an: Für das im November aufgelegte Effizienzprogramm veranschlagt das Unternehmen für die nächsten vier Jahre Kosten von rund 500 Mio CHF. An Kosteneinsparungen dürfte das Unternehmen im Berichtsquartal 20 Mio CHF erzielt haben, schreibt Sal.Oppenheim. (awp/mc/gh)


 

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