Orange steigt definitiv ins Kreditkartengeschäft ein

Die Kunden könnten beim Telefonieren vom Prämienprogramm der Kreditkarte profitieren, sagte Orange-Marketingchef Timm Degenhardt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA. Die gesammelten Prämienpunkte könnten für Rechnungsgutschriften benutzt werden. «Dann wird die monatliche Telefonrechnung umso günstiger, je mehr mit der Kreditkarte bezahlt wird.»


Angebot für fleissige Internetsurfer und Webmiles-Kunden
Im ersten Jahr sei die Karte gratis. Dann koste sie für Orange-Kunden 10 CHF pro Jahr und für Leute, die nicht mit Orange telefonierten 35 CHF. Beim Prämienprogramm arbeitet das Telekomunternehmen mit Webmiles, der Tochter des deutschen Mediengiganten Bertelsmann zusammen, die in der Schweiz noch relativ unbekannt ist. Orange will mit der Kreditkarte unter anderem fleissige Internetsurfer und Webmiles-Kunden anlocken. Derzeit gebe es rund 150’000 Webmiles-Kunden in der Schweiz. Davon dürfte laut Degenhardt ungefähr ein Fünftel auch Orange-Kunden sein.


Etwas schlecher als Migros, etwas besser als Coop
Grundsätzlich sei die Orange-Kreditkarte nichts neues, sagte Sophie Meier vom Internet-Vergleichsdienst Comparis. Sie sei etwas besser als die Kreditkarte von Coop wegen der tieferen Umrechnungsgebühren bei Einkäufen im Ausland, aber etwas schlechter als die Plastikkarte von Migros wegen der Jahresgebühr.


Orange will von Dynamik im Markt profitieren
Die neue Visa-Karte werde von Viseca herausgegeben und im Herbst auf den Marktkommen, sagte Degenhardt, ohne ein konkretes Datum für den Start zu nennen. Orange hatte bereits Anfang August bekannt geben, den Einstieg ins Kreditkartengeschäft zu evaluieren. Den Ausschlag für den Vorstoss von Orange in das Geschäft mit dem Plastikgeld war der Vorstoss von Migros und Coop, die mit ihren Gratis-Kreditkarten den Markt aufgemischt hatten. «Von dieser Dynamik wollten wir profitieren», sagte Degenhardt.


Swisscom hat keine entsprechenden Pläne
Keinen Bedarf sieht hingegen der grösste Schweizer Telekomkonzern, als eigener Anbieter aufzutreten: «Es gibt heute keine Pläne von Swisscom, in den Kreditkartenmarkt für Privatkunden einzusteigen», sagte Konzernsprecher Sepp Huber. Dagegen hat die Swisscom-Tochter Accarda für Geschäftskunden eine provisorische MasterCard-Lizenz erworben. Damit wolle sie ihr Kerngeschäft sichern, sagte Huber. Accarda ist gemäss eigenen Angaben die grösste Verarbeiterin von Kundenkarten mit Zahlfunktionen in der Schweiz. (awp/mc/pg)

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